Projektmanagement

Menschliche Einflüsse in Projekten

18. August 2020 | David Dietrich
Menschliche Einflüsse in Projekten

Menschen sind unterschiedlich, waren es immer und werden es immer sein. Was wäre die Menschheit auch ohne ihre Unterschiede, eine langweilige Vorstellung, oder? Wir alle haben unterschiedliche Meinungen, Verhaltensweisen, Herangehensweisen und vor allem aber Sichtweisen auf die Dinge in unserer Umgebung. Das ist es, was uns ausmacht.

Besonders gut zur Geltung kommen diese Eigenschaften meist im Zuge einer anstehenden Veränderung. Dies können Veränderungen aller Art sein, sowohl positiv als natürlich auch negativ, sowohl in zwischenmenschlichen als auch in wirtschaftlichen oder technischen Aspekten.

Doch so unterschiedlich wir auch in vielerlei Hinsicht sein mögen, im Falle von Projekten ist die Meinung und das Verhalten meist relativ schnell deutlich. Es gibt zu Beginn meist drei Einstellungen im Kollegenkreis: Positiv, Negativ oder eben Neutral. Die Neutralität hält sich jedoch meist nicht lange, da spätestens nach der ersten Besprechung schnell klar wird, ob mir ein Projekt gefällt oder nicht. Das kennen Sie genauso gut wie ich.

Diese ganz einfache, aber scheinbar doch so komplizierte Tatsache bringt mich nicht nur zum eigentlichen Thema, sondern viele Mitarbeiter, Bereichsleiter und auch Geschäftsführer des Öfteren ins Grübeln.

Die Entscheidung für ein neues Projekt, dessen Ankündigung und besonders seine Durchführung ziehen innerhalb eines Unternehmens sehr schnell ziemlich große Kreise. Meist ist die Resonanz im Besprechungsraum also dementsprechend groß, wenn es wieder heißt:

„Es wird Zeit für etwas Neues, einen Schritt nach vorne. Daher haben wir beschlossen ein neues Projekt …“
„Na endlich!“
„Schon wieder?“
„Da bin ich ja mal gespannt.“

Und schon haben Sie als möglicher Repräsentant des neuen Projektes die Meinung und den Gesprächsstoff in den Büros und Hallen Ihres Unternehmens angeregt. Und genau so entstehen Befürworter und Kontrahenten, oder wie es im Projektmanagement oftmals heißt: Promotoren und Opponenten.

Das ist ja fürs Erste eine ganz nette Information, aber was fange ich als Teil des Projektteams oder sogar als Projektleiter jetzt damit an?

Die Mitarbeiter und vor allem die Projektbeteiligten sind für den Erfolg oder das Scheitern eines Projektes verantwortlich, also versuchen Sie natürlich das, was jeder gute Projektleiter mit einer „super Idee“ und einem „tollen Plan“ machen sollte. Sie versuchen, die Opponenten zu Promotoren zu wandeln und natürlich auch die Promotoren, die Sie bereits haben, nicht zu verlieren. Fast so wie ein Kundenbetreuer mit seinen Kunden, oder?

Sprechen Sie mit Ihren Kollegen, halten Sie sie auf dem Laufenden, beziehen Sie sie mit ein. Eine erfolgreiche Einführung funktioniert nur, wenn das Unternehmen mitsamt Mitarbeitern verstanden hat, welch großen Mehrwert dieses Projekt mit sich bringt. Und dieser kann nur erreicht werden, wenn die Einflüsse der Mitarbeiter aus den verschiedenen Bereichen in der Projektplanung und -durchführung beachtet und verarbeitet werden.

Ein Geben und Nehmen.

Was Sie also tun sollten ist …

  • … das Projekt anzukündigen und es den Mitarbeitern direkt „schmackhaft“ machen
  • … die Führungsebene mit einbeziehen, um das Projekt zu priorisieren und zu treiben
  • … die Mitarbeiter der verschiedenen Abteilungen regelmäßig in Meetings mit einbeziehen
  • … die Informationen über die eigentliche Hierarchie hinweg in das Unternehmen tragen
  • … regelmäßig den Fortschritt und die positiven Ergebnisse im Unternehmen präsentieren


Überzeugen Sie Ihre Opponenten, binden Sie Ihre Promotoren, so wie Sie es auch mit Ihren Kunden tun.

Projekte bringen solche Gratwanderungen immer mit sich. Veränderung ist deshalb keineswegs schlecht, ganz im Gegenteil. Nur durch Veränderung kommen Unternehmen vorwärts und revolutionieren immer wieder unsere Märkte und Wirtschaft.

Wir dürfen nur nicht vergessen, wo diese Entwicklung beginnt: Bei Ihnen. Bei Ihren Kollegen. Bei Ihrer gemeinsamen Motivation und Ihrem Engagement.

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